2012 - Apokalypse - Folge 10 by Oliver Fröhlich

2012 - Apokalypse - Folge 10 by Oliver Fröhlich

Autor:Oliver Fröhlich
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Luebbe digital
veröffentlicht: 2011-12-06T16:00:00+00:00


Splitter des Untergangs

Auszug aus einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters:

»Die NASA hat bestätigt, dass sich der Kurs des Kometen ›Christopher-Floyd‹ erneut verändert hat. Die Wahrscheinlichkeit für einen Impakt habe sich dadurch aber nicht erhöht, heißt es. Dennoch ist die Zahl der Selbstmorde in den Stunden nach der Verlautbarung sprunghaft angestiegen.«

London

Spencer McDevonshire wälzte sich in seinem Bett hin und her. Doch trotz der Schlaftablette, die er eingenommen hatte, fand er keine Ruhe.

Mitternacht war längst vorüber. Wenn er nicht bald einschlief, würden ihm die Augenringe am nächsten Tag gewiss bis zu den Knien hängen. Schließlich musste er in aller Frühe aufstehen, um …

Musst du gar nicht! Erinnerst du dich? Du bist suspendiert. Wenn Jorgensen dich im Büro erwischt, schmeißt er dich in hohem Bogen raus. Ach was, ihm traue ich sogar zu, dass er dich festnehmen lässt, um dir einen Denkzettel zu verpassen.

Er drehte sich um, strampelte die Bettdecke zurecht und sah auf den Wecker. Zum ungefähr fünftausendsten Mal.

Vor dem Fenster her ertönte das Hupen eines Autos, gefolgt vom lallenden Gesang eines Betrunkenen. Manchmal verstand McDevonshire die Menschen wirklich nicht.

Der Gesang wurde leiser, dafür hallte nun die Sirene eines Polizeiwagens durch die Nacht.

Der Commissioner verfluchte den Umstand, dass er frische Luft brauchte, um schlafen zu können. Egal, wie kalt es draußen war, das Fenster musste mindestens gekippt bleiben, sonst tat er kein Auge zu. Leider gelangte so aber auch der nächtliche Londoner Lärm in sein Schlafzimmer.

Was hält dich eigentlich noch hier?

Eine gute Frage. Schon seit Jahren plante er, nach der Versetzung in den Ruhestand die Stadtwohnung aufzugeben und sich ein kleines Häuschen auf dem Land zu suchen. Aber warum noch so lange warten? Wieso sollte er seine Suspendierung in einer Großstadt absitzen?

Die Antwort lag auf der Hand: weil er zuerst den Ericson-Fall lösen wollte, ob er nun dafür zuständig war oder nicht.

Zeit seines Lebens hatte er sich auf seinen Instinkt verlassen. Und dieser sagte ihm, dass von diesem Fall mehr abhing als eine Erledigung in der Statistik. So wirr es auch geklungen haben mochte, er glaubte dem Archäologen.

Irgendwie. Zumindest größtenteils.

Die Geschichte von der Loge, von den gefälschten Beweisen.

Dennoch spürte er, wie sich etwas in ihm dagegen auflehnte. War es die Vernunft, die ihn fragte, wo er die Grenze ziehen wollte? Wenn er Ericson all das glaubte, was war dann mit dieser Maschine, die den Weltuntergang bewirkte? Sollte er das auch glauben? Konnte er das glauben?

Nein, das ging zu weit.

Und trotzdem: Er hatte die Nachrichten gehört. »Christopher-Floyd« hatte den Kurs erneut geändert. Zufall?

Es brachte nichts, sich jetzt den Kopf zu zerbrechen. Es gab nur einen, der Licht ins Dunkel bringen konnte: Tom Ericson! Ihn musste er finden.

Er beschloss, Jorgensens Anweisungen ein weiteres Mal zu ignorieren und dem Interpol-Gebäude doch noch einen Besuch abzustatten. Gleich morgen früh wollte er seinen Joker ins Spiel bringen …



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